Hühner im Garten?

/ Nutztierhaltung

Ein paar Hühner als Haustiere und Nutztiere auch in kleinen Gärten am Stadtrand zu halten erlebt gerade einen großen Boom. War es nach dem Krieg ein Ding der Notwendigkeit eigene Lebensmittel zu erzeugen, ist es heute eher die Sehnsucht nach einem ursprünglicheren Leben.
Platz dafür ist selbst in einem kleinen Garten.  Jede Haltungsform Zuhause ist besser als die Industrielle Haltung. Bei klassischer Bodenhaltung dürfen 9 Hühner auf einen Quadratmeter gehalten werden, bei Biohaltung „nur“ 6 Hühner. Die vorgeschriebenen Ausläufe bei „Freilandhaltung“ sind zwar vorhanden, aber meist handelt es sich um große, offene Wiesen ohne Deckung, die von den Hühnern kaum betreten werden, weil ihnen ihr Instinkt sagt freie Flächen zu meiden wegen der Gefahr von einem Raubvogel geholt zu werden. Die „Freilandhaltung“ steht daher meist nur auf dem Papier (es gibt Ausnahmen, aber kaum bei den Großproduzenten). Damit ist auch die Überlegung, Eier von gesunden und stressfrei gehaltenen Tieren zu essen für viele ein Argument eigene Hühner anzuschaffen. Auch wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht – die eigenen haben es immer noch um Dimensionen besser als die Industriehennen (auch wenn auf dem Paket im Supermarkt glückliche Hühner auf der Wiese abgebildet sind…).
In der Pflege sind Hühner recht anspruchslos, ein trockener und zugfreier Schlafstall, ein überdachter, rundum vergitterter und gesicherter kleiner Auslauf für ganz mieses Wetter oder auch für die, immer wieder kommende Stallpflicht und ein Eck vom Garten mit Büschen als Deckung und gut eingezäunt – damit sind sie schon glücklich.
In einem gut geplanten Stall beschränkt sich der tägliche Pflegeaufwand auf wenige Minuten.
Bei meinen 6 Hühnern habe ich einen großen Futterspender mit Körnern stehen der nur einmal die Woche aufgefüllt werden muss, ein großer Wasserspender 2x die Woche zum wechseln. Morgens das Kotbrett unter den Schlafstangen mit einer Schaufel abräumen (30 sec. Arbeit). Im Winter gibt es morgens einen Topf warmes Futter das ich am Vorabend am Ofen gekocht habe. Das besteht meist aus gebrochenem Mais, gekochten Erdäpfeln und eingeweichtem Brot mit sonstigen Gemüse- und Küchenabfällen. Dazu gibt es noch einen Futterspender mit fein zerbröselten Eierschalen zur freien Entnahme.
Morgens Hühnerklappe öffnen und bei Einbruch der Dämmerung schließen (es gibt auch automatische Klappen). Wichtig ist, das die Hühner über Nacht sicher eingesperrt sind. Selbst in Siedlungsgebieten sind sie vor Marder, Ratten und Füchsen nicht sicher.
In den nächsten Hühnerbeiträgen werde ich auf die Anschaffung, den Stallbau und den Auslauf näher eingehen.