Apfelsaft pressen

/ Omaküche

Wenn große Mengen Obst in kurzer Zeit verarbeitet werden müssen, dann benötigt das schon schweres Gerät. In meinem Fall die gebraucht erstandene, und selbst restaurierte Obstpresse. Für die Herstellung von Apfelsaft sind größere Mengen reifer Äpfel nötig. Die Äpfel habe ich zuerst gewaschen und dann einzeln von Faulstellen und Wurmigen Kerngehäusen ausgeschnitten.

Damit der Saft gut auspressbar ist muss das Obst gut zerkleinert werden. Ein erster Versuch die geviertelten Äpfel mit dem Holzstößel zu zerstampfen ist fehlgeschlagen. Die haben beim Pressen nur die Hälfte vom Saft abgegeben und ich habe erst recht wieder die wackere kleine Saftzentrifuge anwerfen müssen und dem Presskuchen nochmal so viel Saft abzugewinnen.
Für die Herstellung von Obstmaische zum Pressen gibt es eigene Obstmühlen (wie mir Google später erzählt hat). Nachdem ich eine solche (noch) nicht besitze, habe ich kurzerhand meinen Gartenhäcksler gesäubert und einige Kübel, sauber geschnittene Äpfel hier durchgejagt. Der Häcksler hat die Äpfel schön zu einem Brei gemust, der sich dann tatsächlich wesentlich besser pressen ließ.
Von 6 Kübeln ausgeschnittener Äpfel sind 10 Liter Apfelsaft entstanden, von einer Qualität, die nichts mit dem gefärbten Zuckerwasser gemeinsam hat, das üblicherweise im Tetrapack unter der selben Bezeichnung verkauft wird.
Obwohl ich einiges an unreifen Äpfeln mit verarbeitet habe, ist der Saft sehr fruchtig und Süß.
Nach dem Pressen wird der Saft durch ein Sieb gefiltert und in einem großen Topf aufgekocht. Dabei entsteht ein weißer Schaum, der immer wieder durch ein feines Haarsieb abgefiltert wird. Sobald kein weiterer Schaum entsteht kann man den Saft abfüllen. Ich nehme dazu Weckgläser die vor dem Abfüllen nochmal heiß ausgespült werden. Auch die sauberen Gummis koche ich in Essigwasser einige Minuten lang aus vor der Verwendung. Das Abfüllen mit einem Trichter (damit die Ränder vom Glas sauber bleiben) muss recht zügig geschehen. Ich fülle immer drei bis vier Gläser gleichzeitig ab (abwechselnd je ein Schöpflöffel pro Glas damit die Gläser nicht springen). Aufgefüllt wird bis kurz unter den Rand, gerade so viel, damit der Saft nicht in den Gummi gedrückt wird beim Schließen). Danach sofort mit Gummi und Klammern verschließen. Am nächsten Tag kann man die Klammern entfernen. So lange das Vakuum hält ist der Saft in Ordnung. Es ist aber auch möglich den Saft in Flaschen zu füllen und mit, in Essigwasser abgekochten Gummikappen zu verschließen. Vor der heutigen Saftaktion habe ich ein Glas geöffnet das 7 Jahre alt war – der Apfelsaft darin hat geschmeckt wie frisch.