Experiment Taroknollen

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Auf der ständigen Suche nach neuen Nutzpflanzen für einen, dem Klimawandel angepassten Selbstversorgergarten bin ich auf die Taroknolle gestoßen. Prächtige, dekorative Riesenblätter und essbare Knollen – klang gut. Ein, in anderen Teilen der Welt verbreitetes Grundnahrungsmittel, bei uns praktisch unbekannt. Das muss ich versuchen!

Da es viele Arten von sogenannten Elefantenohren gibt, aber nur die Colocasia esculenta essbar ist, im Fachhandel 10 Jungpflanzen besorgt und passende Tröge dazu und auch Spezialdünger für den erheblichen Nährstoffbedarf. Gewachsen sind die Pflanzen beeindruckend schnell und riesig.

Dann kam im Herbst die Ernte, und damit eine enorme Enttäuschung. Die Tröge waren bis zum Anschlag durchwurzelt und jedes, der kleinen Jungpflänzchen, die ich im Frühling gepflanzt habe und den ganzen Sommer über reichlich mit Wasser und Nährstoffen versorgt habe hat etwa 10 Ableger produziert. Nach dem Ausgraben und ausschütteln der Wurzelstöcke haben sich aber nur winzige Knollen finden lassen.
Insgesamt haben 9 Pflanzen zwar etwa 90 Jungpflanzen hervorgebracht, aber gemeinsam nur 200gr Knollen, die im geschälten Zustand dann weniger als 100 gr Ernte auf dem Teller ergeben haben.


Dazu kam noch die besondere Art der Zubereitung: ich habe schon gelesen dass die Knollen mit viel Wasser gekocht und geschwemmt werden müssen um die schleimhautreizenden Kristalle auszuwaschen. Hab ich gemacht – wohl nicht gründlich genug. Nach dem Kochen, abseihen und gründlichen abschwemmen der kleingeschnittenen Knollen ein winziges (Fingernagelgroßes) Stück verkostet. Die Seite auf der ich das winzige Ding gekaut habe hat schnell zu brennen begonnen und hat das auch noch eine ganze Weile nachher getan obwohl ich einem halben Liter Apfelsaft, Milch, Käse, Schokolade und was ich sonst noch erwischt habe zum neutralisieren, nachgeschoben habe.

Den Rest habe ich nochmal über Nacht in Wasser eingeweicht und, ein zweites Mal in frischem Wasser gekocht. Ein vorsichtiger Versuch ein winziges Stück zu verkosten fiel immer noch unangenehm aus. Damit hat sich die Taroknolle disqualifiziert. Die Ableger sind auf den frostigen Kompost gewandert und die Pflanztröge werden in der nächsten Saison für sinnvolleres verwendet.