Hühnerauslauf

/ Nutztierhaltung

Die Entscheidung für oder gegen Hühnerhaltung wird, nicht zuletzt vom verfügbaren Platz im Garten abhängen. Um den Hühnern ein lebenswertes Leben zu bieten, ist es erforderlich nicht nur einen Stall zu bauen, sondern auch einen Außenbereich abzuzäunen als Auslauf. Dabei sind einige Dinge zu beachten.
Größe:
Hühner scharren den ganzen Tag lang. Das hält eine Wiese nicht sehr lange aus. Wenn man es noch grün haben möchte im Auslauf benötigt man mindestens 30 Quadratmeter Fläche je Huhn! Ansonsten muss man damit leben das sich die Wiese in kürzester Zeit in Wüste verwandelt die bei Regen zu Schlamm wird. Das stört die Hühner nicht weiter, sie schauen nur aus wie die Schweine wenn es nass ist. Diese Eigenschaft kann man aber auch hervorragend nützen. Ein Eck im Garten, das jahrelang nicht bewirtschaftet worden ist und dicht verfilzt mit Brombeeren und Brennnesseln bewachsen ist, wird von den Hühnern innerhalb von 2-3 Jahren dauerhaft davon befreit, wunderbar gedüngt und als gut zu bepflanzende Gartenfläche aufbereitet. Ist der Garten groß genug kann man nach der Zeit den Auslauf in einen anderen Teil des Gartens verlegen und spart eine Menge Arbeit.

Zaunhöhe:
Die Höhe des Zauns muss zur gewählten Hühnerrasse passen. Es gibt sehr nervöse Rassen und ausgesprochen Flugfreudige bei denen selbst ein 2 Meter hoher Zaun nicht immer garantiert, das sie drinnen bleiben. Bei solchen Tieren ist es fast unausweichlich das Gehege mit einem Netz abzusichern. Auch habe ich von einem Hühnerzüchter den Rat bekommen das die Zaunhöhe von der Motivation der Hühner abhängt auf die andere Seite zu gelangen. Wenn der Auslauf kahlgefressen ist und beim Nachbarn saftige Wiese steht kann die Motivation sehr hoch werden. Ich habe erlebt wie eine Henne mit komplett gestutzten Flügeln senkrecht den Zaun hochgelaufen ist und sich flatternd dabei nach oben gearbeitet hat.

Sicherheit:
Ein Greifvogelnetz ist auch dann erforderlich wenn in der Gegend Bussarde leben. Hühnchen schmecken lecker – nicht nur dem Menschen…. Im dichten Siedlungsgebiet ist es eher unwahrscheinlich das sich Bussard, Fuchs oder Marder an den Hühnern vergreifen (allerdings auch nicht ausgeschlossen). Falls es in eurer Nähe andere Hühnerhalter gibt ist es gut die nach ihren Erfahrungen zu befragen. Auf jeden Fall muss der Auslauf ausbruchssicher sein – am Waldrand auch Einbruchssicher (Notfalls mit einem Elektrozaun).

Einrichtung:
Hühner brauchen nicht viel um glücklich zu sein. Unter freiem Himmel fühlen sie sich nicht wohl und meiden große, freie Plätze. Daher ist ein größerer Baum (wenn vorhanden) etwas feines. Einige Sträucher unter denen sie Zuflucht suchen können sind auf jeden Fall wichtig. Ein Fleckchen an der Sonne wird aber auch sehr geschätzt. Stellen, an denen sie ein Sandbad (oder Erdbad) machen können schaffen sie sich ohnehin selber. Man kann ein überdachtes Sandbecken im Auslauf anbieten, ich habe mich entschlossen das Sand/Aschebad im Stall zu machen, da sie es hier auch bei Regen und im Winter nützen können.