Johanniskrautöl / Tinktur

/ Heilmittel

Ab Anfang Juni beginnt das Johanniskraut mit seiner Blüte. Mit der Ernte warte ich bis das Kraut in voller Blüte steht und zupfe, vorsichtig, ausschließlich die frisch erblühten Blüten ab. Da sich jeden Tag neue Blüten öffnen, zieht sich die Ernte über etwa zwei Wochen hin.
Die Blüten ernte ich zur Mittagszeit zum Höchststand der Sonne. Das hat zwei Gründe: zum einen können die Insekten die Blüten am Vormittag noch abernten, zum anderen ist das Johanniskraut eine Heilpflanze deren Wirkung großen Bezug zur Kraft der Sonne und zum Licht hat, die zum Erntezeitpunkt am stärksten ist.
Für das Ansetzen einer Tinktur verwende ich ein Metallbügelglas und fülle es zur Hälfte mit 90% Ansatzkorn. In die Flüssigkeit kommen täglich die geernteten Blüten, die ich mit einem Holzlöffel untertauche, damit sie mit der Flüssigkeit vollständig bedeckt sind.

Die Blüten setzen sich nach einem Tag und so passt am nächsten Tag wieder die selbe Menge in das Glas, und auch am übernächsten,…..
Das mache ich so lange bis sich auch mit dem Holzlöffel nichts mehr hineinstampfen lässt und die Flüssigkeit mit den Blüten absolut gesättigt ist, was meist nach ein bis zwei Wochen der Fall ist.

Wenn nichts mehr hinein passt stelle ich das Glas für 40 Tage in die Sonne, dabei schüttle ich es ab und zu. Nach der Zeit wird die Flüssigkeit abgeseiht und in ein dunkles Glas gefüllt und kühl und dunkel aufbewahrt.

Für das Johanniskraut Öl verwende ich als Basis hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl. Im übrigen ist das Verfahren der Herstellung das gleiche wie bei der Tinktur.
Das Öl lässt sich gut anwenden um bei frisch verheilten Verletzungen (besonders Brandwunden)Narbenbildung zu verhindern, aber auch bei Entzündungen und Hautirritationen.
Die Tinktur ist vielfältig einsetzbar. die bekannteste Wirkung ist die Stimmungsaufhellende und Antidepressive. Aber auch bei Schlafstörungen, Magen / Darmproblemen und hormonellen Imbalancen wird es gerne genommen.
Auch wenn Johanniskraut ein sehr mächtiges Heilmittel ist, ist Vorsicht geboten. Zum einen macht die Einnahme die Haut Lichtempfindlicher. Im Winter und bei Lichtmangeldepressionen kein Problem. Bei lichtempfindlichen Hauttypen und intensiver / längerer Einnahme kann es aber im Sommer zu sehr rascher Sonnenbrandanfälligkeit kommen.
Aber auch mit einigen Medikamenten kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Bei der Einnahme von Medikamenten generell sollte Johanneskraut mit dem Arzt abgesprochen werden. Bei der Einnahme von Blutverdünnenden Mitteln, Asthmapräparaten, nach Organtransplantationen, Antidepressiva, AIDS und Krebs Medikamenten ist auf jeden Fall davon abzuraten.