Der Vorratsschrank

/ Krisenvorsorge

Wozu ein Vorrat? Man kann doch fast schon 24/7 einkaufen gehen. Diese Einstellung findet man häufig im Städtischen Bereich. Am Land ist es noch eher verbreitet Vorräte einzulagern – wozu eigentlich?
Meine Oma hatte noch einen ganzen Keller voll mit selber eingewecktem, eingelegtem und eigenem Sauerkraut. Alles, was der kleine Garten, mitten in der Stadt, hergab wurde haltbar gemacht.
Einen Kühlschrank hatte schon jeder Haushalt, eine Tiefkühltruhe nicht. Daher wurde der Keller zur Speisekammer der Familie. Heute verlassen sich die meisten Menschen auf die Tiefkühltruhe. Zu selbstverständlich ist die ständige Verfügbarkeit von Strom geworden. Wir übersehen dabei, das wir von der permanenten Versorgung durch den Handel derart abhängig geworden sind wie ein Säugling von der Nahrung seiner Mutter. Im Fall eines Blackouts von mehreren Tagen wären die meisten von uns erstmals mit echtem Hunger (und einigen anderen Problemen) konfrontiert und müssten sehr unsanft lernen das Kühlschränke und Truhen kein Vorrat sind, sondern lediglich eine Bequemlichkeit.
 Lange Zeit vergessen, erlebt das Einwecken wieder einen Boom – gerade auch bei den jüngeren. Waren es allerdings früher eher Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, ist es aktuell modern ganze Fertiggerichte im Glas zu konservieren. Auch das kann eine angenehme Bequemlichkeit für Berufstätige sein. Nach der Arbeit nach Hause kommen, in 5 Minuten ein Glas vom Lieblingsessen wärmen und zum Essen setzen.
Vorratshaltung bedeutet nicht sich den Keller mit Konservendosen anzufüllen und die dann nach dem Ablauf wegzuschmeißen!
Als Faustregel für eine vernünftige Vorratshaltung lässt sich sagen: schau, wie viel von einem Nahrungsmittel du, innerhalb dessen Ablaufzeit, verbrauchst und leg so viel Zuhause auf Lager das nichts schlecht wird.
Z.B.: Wie lange halten Nudeln? Wie viel Nudeln esse ich in dieser Zeit?,……
Das setzt natürlich eine gewisse Ordnung im Vorratsschrank voraus. Die neuen Lebensmittel werden nach hinten geschlichtet, die ältesten zuerst verbraucht.
Beim Thema Vorrat ist auch, speziell im Stadtgebiet das Einlagern von Trinkwasser eine echte Notwendigkeit. Faustregel: 2 Liter pro Person und Tag. Dafür muss man nicht Wasser, das armen Ländern gestohlen, und in umweltbelastende Plastikflaschen verpackt wurde verwenden. Gutes Trinkwasser abkochen, heiß, in gut ausgewaschene dunkle Glasflaschen füllen (bis zum Rand) und sofort, in Essigwasser abgekochte, Gummikappen aufziehen. Die Flaschen werden kühl und Dunkel gelagert und sind über Jahre haltbar. Die Kosten dafür sind minimal.
Die Vorräte sollten für mindestens zwei Wochen ausreichen. Der Staat Österreich ist weder darauf vorbereitet, noch strebt er es an die Bevölkerung in einem Katastrophenfall, der bundesweite Ausmaße annimmt zu ernähren. Wir sollten nie vergessen das er das, selbst wenn er möchte, nicht kann (auch wenn das viele Menschen glauben).