Chili überwintern

/ Garteln, Garten

Chilis, Pfefferoni und auch Paprika werden üblicherweise nur Einjährig gezogen. Das müsste aber nicht sein. Diese Pflanzen sind grundsätzlich mehrjährig und ein gut überwinterter, kräftiger Stock kann im nächsten Jahr schneller und mehr Früchte tragen als eine Jungpflanze.

Wer im Vorfrühling seine Pflänzchen aus Samen zieht oder etwas später in der Gärtnerei kauft muss diese nicht im Herbst entsorgen. Oft hängen im Herbst noch viele unreife Früchte dran die damit verloren gehen.

Wer noch einen Platz findet an einem sonnigen Fensterbrett, der kann die Pflanzen über den Winter weiterkultivieren, die vorhandenen Früchte ausreifen lassen und ernten und oft setzen sie sogar drinnen neue Früchte an. Der Standort sollte aber nicht zu warm sein da sich sonst schnell Blattläuse und Spinnmilben einstellen. In dem Fall ist ein radikaler Schnitt nötig. Die Pflanzen treiben normalerweise im Frühling trotzdem wieder schnell und kräftig an.

Wer nicht über einen hellen Platz verfügt (der noch frei ist), kann im Herbst beim hineinräumen die Pflanzen gleich etwas zurückschneiden und kühler stellen (ca. 15 Grad). Ich hole die Chilis ins Haus wenn die Nachttemperaturen an die 5 Grad gehen.
Eine Thaichilipflanze hat das biblische Alter von 6 Jahren erreicht bevor ich sie dann durch eine Jungpflanze ersetzt habe die ich aus ihren Samen nachgezogen hatte.
Grundsätzlich lässt sich das auch mit Paprika machen, da die aber meist größer sind, und die meisten Gartenliebhaber ohnehin zu wenig Platz haben für Überwinterungsgäste in der Wohnung, wird das eher selten praktiziert.

Sinn macht das Überwintern der Mutterpflanzen auf jeden Fall wenn es sich um seltene Sorten handelt die man gerne weiter kultivieren möchte, aber das Saatgut nicht nachbekommt. Wenn im Sommer davor nicht sicher ist, dass die Früchte nicht mit etwas anderem verkreuzt wurden weil vielleicht einige Chili, Paprika oder Pfefferonisorten zu nahe beisammen gestanden sind.

In dem Fall kann die Pflanze von der man Saatgut möchte überwintert werden und im nächsten Jahr weit genug entfernt von Artgenossen aufgestellt werden, oder mit feinem Netz abgedeckt und handbestäubt werden.

Ansonsten gibt es leicht Überraschungen beim eigenen Saatgut wie zum Beispiel die Samen vom milden Gemüsepaprika, der etwas nahe am Habanero stand, und im Jahr drauf „Gemüsepaprikas“ hervorbringt die beim ersten Biss Tränen in die Augen treiben….

Ein Vorteil der Überwinterung in der Wohnung: alle Früchte, die im Herbst noch nicht erntereif waren können in aller Ruhe nachreifen und meist hat man den ganzen Winter über immer wieder einige frische Früchte. Das letzte Bild zeigt eine Weihnachtsernte.