Hochbeet anlegen

/ Garten

Hochbeete sind eine feine Sache, man muss sich nicht ständig bücken bei der Gartenarbeit und sie sind pflegeleicht. An manchen Standorten wie einer Terrasse, einem Dachgarten oder bei Gärten deren Boden nicht für Pflanzungen geeignet ist sind sie die ideale Lösung.
Es gibt viele Arten von fertigen Hochbeeten, ich möchte hier aber meine Methode vorstellen, die sich seit Jahren gut bewährt hat. Ein Großteil meines kleinen Gartens findet, zwangsläufig, auf Beton statt. Da noch viele Betonsteine vom Terrassenlegen übrig waren, habe ich diese als Umrandung verwendet. Der Vorteil ist, das die Beete, die alle paar Jahre mal umgesetzt und frisch aufgebaut werden sollten sehr flexibel sind. Die Steine werden nicht gemauert – nur geschlichtet, halten durch ihr Eigengewicht das Beet aber sehr stabil.
In diesem Beispiel habe ich ein vorhandenes Beet frisch aufgesetzt und gleich vergrößert. Das erste Bild zeigt den Größenentwurf und Teile des alten Beets. Erst wenn der Rand komplett aufgeschlichtet ist, beginnt das Füllen. Da meine Beete auf Beton stehen kommt ganz unten an die Kanten etwas, das verhindert das die Erde ausgeschwemmt wird und die Terrasse ständig braun ist. Je nach Vorhandensein verwende ich dazu alte Schaffelle, die Abfälle von roher Schafwolle oder auch alte Baumwoll- oder Wollsocken. Für die Abdichtung der Steinwand alte (Bio) T-Shirts.
Wenn das Beet nicht auf einem gemauerten Untergrund steht sondern in einem Bereich mit Maulwurf und Wühlmausbesiedelung, sollte man unten ein festes und sehr engmaschiges Gitter einarbeiten auf das die unterste Reihe Steine gestellt wird.
Die unterste Schicht Füllung besteht aus gröberem Staudenschnitt der hier bequem „entsorgt“ werden kann und als Drainage dient. Darüber alles, was mir gerade im Weg liegt (Laub, Grünzeug, halbfertiger Kompost) aber auch einige Handvoll Schafwolle mit Kot vom Bauch und Hinterteil der Tiere die sich nicht zum verarbeiten eignet. Sie dient als Feuchtigkeitsspeicher und Langzeitdünger. Diese Schichten werden fest eingestampft – geben aber trotzdem im ersten Winter noch kräftig nach.
Hier das neue, fertige Beet. Der Durchmesser soll nicht größer sein, als man sich noch bequem drüber beugen kann zum bearbeiten. Auch muss die Erde bei der ersten Befüllung auf Maximum zu einem Hügel aufgeschlichtet werden da sie im ersten Winter stark einsinkt und im zweiten Winter nochmal. Danach ist das Beet kaum bis zum Rand gefüllt. Nach drei bis vier Jahren sollte man das Beet komplett neu aufbauen da inzwischen alles an Holz, Ästen, Kompost, aber auch die ganzen Woll- und Baumwollsachen verrottet sind.

Bereits bei einem dreiviertel Meter Tiefe sind die Beete tief genug Feuchtigkeit ganz gut zu halten und alle gängigen Gartenpflanzen zu tragen. Selbst kleinere Maissorten, Beerensträucher und Spindelobstbäumchen sind möglich.

Bei der Anlage mit Betonsteinen kann man auch noch den Wärmefaktor für die Pflanzen mitplanen. Wer einen sehr großen Regenwasserspeicher hat und gerne Garten gießt kann die größeren Flächen der Mauern nach Süden ausrichten. Das schafft einen Garten, der im Frühling und Herbst sehr gut gegen Nachtfröste schützt weil die gespeicherte Wärme ein entsprechendes Kleinklima erzeugt. Wenn aber die ganzen Beete ohnehin schon auf Beton stehen der sich aufheizt ist es empfehlenswert die größeren Mauerflächen nach Ost / West auszurichten und die Wege dazwischen zu schattieren (z.B. mit Rosenbögen die sich hervorragend für Stangenbohnen eignen) weil man sonst mit dem Gießen nicht mehr nachkommt.