Kuchen im Glas

/ Konservieren

Zum Selbstversorger-Leben gehört auch, dass zu manchen Zeiten viel von einem Nahrungsmittel vorhanden ist, zu anderen wenig oder gar nichts davon. Daher ist Einkochen und bevorraten ein, nicht wegzudenkender, Teil davon.
Um Ostern legen die Hennen große Mengen an Eiern, die beim besten Willen nicht alle frisch gegessen werden können. Jetzt ist die Zeit zum Kuchen backen. Damit es das ganze Jahr Kuchen gibt wird er gleich im Weckglas gebacken. Einige Dinge sind allerdings dabei zu beachten: Grundsätzlich eigenen sich alle Kuchenrezepte zum Einwecken die keine frischen Fruchtstücke enthalten (das wird sonst matschig) und keine Milch oder Obers (das Milcheiweiß beginnt mit dem Mehl leicht zu säuern und gären – sogar im Glas unter Verschluss).

Auch Rezepte mit Cremefüllungen sind nicht geeignet. Wenn man eine Glasur auf dem Kuchen haben möchte, muss man die nachträglich aufbringen, nachdem man den Kuchen aus dem Glas genommen hat.
Bei Klassikern wie Guglhupf, Karottenkuchen, Zucchinikuchen etc, kann man nichts falsch machen (so lange man keine Milch rein tut). Hafermilch ist ein guter Ersatz. Heikel in der Haltbarkeit sind auch Rezepte mit Erdäpfel, Maroni und Mohn.
Ich improvisiere meist nach Lust und Vorhandensein der Zutaten.
Durch das Backen im verschlossenen Glas bleibt der Kuchen dauerhaft saftig. Wer zusätzlich noch eine Kruste möchte, kann die Gläser ohne Deckel im Backrohr vorbacken und erst danach im Wecktopf einwecken. Für diejenigen, die Röstaromen nicht so gut vertragen ist das reine Kochen im Wecktopf optimal.

Für Kuchen benötigt man die Sorte Weckgläser die konisch geformt ist. Die Tulpenförmigen Gläser sind nicht geeignet weil man den Kuchen nicht heraus stürzen kann. Damit der Kuchen in einem Stück aus dem Glas kommt, wird das Glas mit einem Pinsel mit Öl bestrichen (bis 2cm unter dem Rand) und danach mit Bröseln oder fein gemahlenen Nüssen ausgeschwenkt.
Die Teigmasse wird bis maximal 2/3 der Glashöhe eingefüllt, bei 1/4l Gläsern bis maximal zur Hälfte.

Rezepte mit Backpulver oder Natron eher niedriger füllen als solche ohne. Die Ränder und Deckel müssen sauber sein. Wenn hier Teigreste oder Fettfilm kleben, kann der Glasinhalt schnell verderben weil über die Schicht Keime einwandern können. Sauber arbeiten ist beim Einwecken sehr wichtig! Auch die Gummi werden vor der Verwendung in Essigwasser ausgekocht. Nach dem Füllen werden die Gläser mit zwei Klammern verschlossen.
Einweckzeit: 2 Stunden bei 100 Grad. Nach 24 Stunden abkühlen werden die Klammern entfernt.
Wenn man es schafft die Finger davon zu lassen, dann hat man einen schönen Vorrat an Kuchen für ein ganzes Jahr.