Mehlwürmer züchten – die erste Generation

/ Nutztierhaltung

Mehlwürmer sind nicht nur bei den Hühnern sehr beliebt, auch die Insektenernährung für den Menschen wird immer populärer. Egal was man damit vorhat, hier möchte ich beschreiben wie meine erste Generation herangewachsen ist.

1.11. Ich bekomme eine gute Handvoll Mehlwürmer geschenkt die ein Terrarium bezieht das mit einigen cm Weizenkleie gefüllt ist. Als Feuchtfutter gibt es täglich frisch zwei kleine Stückchen Obst, Gemüse oder Salat. die Tierchen sind äußerst genügsam, recht aktiv und fressen brav.
5.11. Das erste Tierchen verpuppt sich und ich nehme die Nymphe aus dem Terrarium um sie vor dem gefressen werden zu schützen.
12.11. Die Tiere werden ruhiger, langsamer und fressen weniger. Es geht immer schneller mit dem verpuppen und ich klaube mehrmals täglich einige heraus und lege sie in ein eigenes Becken mit ein wenig Weizenkleie.  Das Terrarium und das Extrabecken stehen im Vorzimmer wo es schön warm ist und nicht sehr hell. Im vorbeigehen hab ich aber das Geschehen jederzeit im Blick und es passiert das ich mehrmals täglich minutenlang vor den Terrarien stehe und meine Würmchen beobachte.
25.11. Die ersten Käfer beginnen zu schlüpfen und werden in einen eigenen Behälter übersiedelt damit sie nicht die Puppen anknabbern.
Direkt nach dem Schlupf sind die Käfer noch ganz weich und hell. Nach einigen Stunden haben sie schon goldene Farbe und dunkeln immer weiter nach bis sie, mit der Geschlechtsreife komplett schwarz sind.
9.12. Sodom und Gomorra *gg* Die ersten Käfer sind seit einigen Tagen auf die interessante Beschäftigung der Fortpflanzung gekommen. Es tut sich was im Terrarium! Da die Käfer unterschiedlich alt sind, und ständig noch frischgeschlüpfte dazu kommen, werde ich sie bis Weihnachten in diesem Becken belassen damit hier genügend Eier abgelegt werden für die Besiedelung.
Ich stelle fest das die Tiere es gerne sehr warm haben und übersiedle die Terrarien in die Nähe des Ofens. Auch ist es hilfreich über das Gefäß mit den Puppen ein feuchtes Tuch zu hängen. Das erleichtert ihnen den Schlupf offenbar sehr.
11.12. Die Käfer legen bereits fleißig Eier. Nachdem meine, ca. 250 Käfer, die vielen vorbereiteten Zuchtboxen nicht mit Eiern füllen können, habe ich heute 400 Gramm Jungtiere im Zoohandel erworben. Was für ein Unterschied zu den Tieren, die ich seit Wochen pflege. Meine Würmer riechen nach Mehl und Gemüse, die Tiere aus der Zoohandlung nach billigem Hundefutter und Mistkübel (was wohl auch ihrer Ernährung entsprechen dürfte). Mir wird klar warum die Futterwürmer so billig und die Tiere für menschlichen Genuss ziemlich teuer sind. Diese Futtertiere würde ich nicht essen wollen!
21.12. Heute die Käfer in eine neue Zuchtbox umgesetzt. Die erste Box sollte inzwischen ausreichend mit Eiern gefüllt sein, jetzt beginnt das warten auf den Schlupf. Mir ist aufgefallen das die Käfer teilweise sehr unterschiedlich groß sind. Um in Zukunft schöne große Mehlwürmer zu bekommen habe ich begonnen beim Umsetzen die ganz kleinen Käfer und Puppen auszusortieren (die wachsen nicht mehr, sie schlüpfen groß oder bleiben klein. auch die Puppen sind unterschiedlich groß). Die Hühner haben sich mächtig darüber gefreut.
30.12. Heute, nach minutenlanger Meditation des Substrats mit den Eiern mit Hilfe der Lesebrille, die ersten – wirklich winzigen – Wurmbabys entdeckt. Damit schließt sich der Kreis und die nächste Generation wächst heran.