Mehlwurmzucht Aufbau

/ Nutztierhaltung

Der Umfang einer eigenen Mehlwurmzucht ist abhängig vom Bedarf der „geerntet“ werden möchte. Grundsätzlich gilt: wenn die Mehlwürmer für den Menschlichen Verzehr bestimmt sind, müssen sie weitaus sauberer gehalten und hochwertiger gefüttert werden als wenn sie zur Fütterung an Haus- oder Wildtiere bestimmt sind.
Ich stelle euch hier meine eigene Zucht vor. Sie ist primär für den Menschlichen Verzehr gedacht, alles was an nicht geschlüpften Puppen oder verkrüppelten oder an Altersschwäche verstorbenen Käfern anfällt bekommen meine Hühner.
Grundsätzlich benötigen die Käfer tiefere Boxen als die Würmer. Die Käfer fliegen zwar praktisch nicht, ich ziehe es aber trotzdem vor sie in Boxen zu setzen die nach oben kaum Zwischenraum zu den Regalen haben damit die gar nicht den Eindruck bekommen dass es da oben irgendwo hin geht.
In den Bücherregalen befinden sich Käferboxen, Puppenboxen und ein kleines Terrarium mit Würmern die zum Verpuppen bestimmt sind. Ebenso alles an Arbeitsmaterial wie Siebe, Katzenschaufel, Löffelchen zum Umsetzen der frischgeschlüpften Käfer (die sind noch zu weich um sie ohne Schaden anzurichten mit den Fingern nehmen zu können) und ein Behälter zum Mist absammeln (altes Futter und tote Würmer).
Für die Mehlwurmzucht benötigt man ein Konzept weil man ansonsten schnell die Übersicht verliert. Der Rhythmus muss harmonieren zwischen Käferpopulation und Größe der Zuchtboxen. Je kürzer die Abstände vom Umsetzen der Käfer sind, umso homogener sind die Würmer in der Größe. Mein Rhythmus sieht folgendermaßen aus:
Nachdem die Käfer 10 Tage lang eine Lade mit frischem Substrat „beeiert“ haben werden sie abgesammelt und in eine neue Lade gesetzt. Für meinen bedarf habe ich drei Laden mit je 1200 – 1500 Käfern. Da die Eier am Boden festgeklebt sind setze ich nach den 10 Tagen die Käfer in eine neue Lade und schiebe die befüllte in den Ständer. Die Laden sind sehr flach (ca. 6 cm. Die Käfer krabbeln hier immer wieder mal raus, daher bewahre ich die Laden in einem großen Terrarium mit Gitterdeckel auf.
Die Mehlwürmer benötigen vom Schlüpfen bis zum Verpuppen etwa 4-6 Monate (je nach Temperatur). Von der Puppe bis zum Käfer 10 – 20 Tage und dann nochmal gute 10 Tage bis zur Geschlechtsreife. Danach leben die Käfer noch etwa 3 Monate.
Mehlwürmer sind sehr Platz- und Ressourcensparende Nutztiere, wenn man jedoch ernsthaft vorhat einen Gutteil der Ernährung damit zu bewältigen benötigt man trotzdem eine sehr beachtliche Farm. Die Käfer leben auf 6 cm Substrat aus Brotbrösel und Weizenkleie.
Das gibt, nach einer Vorlauflaufzeit von vier Monaten, kontinuierlich drei Laden je Woche zu „ernten“. Eine Lade beinhaltet ein gutes halbes Kilo. Die Käfer müssen natürlich, aufgrund ihrer kurzen Lebensspanne, ständig nachbesetzt werden, daher ernte ich jede Lade erst dann, wenn sich gut 20 Würmer verpuppt haben die den Käfernachschub sichern.
Da die Männlichen Tiere viel schneller sterben als die Weibchen ist es wichtig, sobald der gewünschte Bestand erreicht ist, kontinuierlich für Jungkäfer zu Sorgen.