Schwammerlgarten

/ Pilzzucht

Nach den Berichten über Pilzkulturen in der Wohnung und auf Holzstämmen möchte ich euch heute die fix ausgepflanzten Pilzkulturen im Garten vorstellen.

Nach den beimpften Stämmen, die bei mir ziemlichen Ausfall hatten, weil zu wenig betüttelt mit feucht halten, hat mir der frisch abgeschnittene Ahornbaumstumpf meinen Glauben an die Pilzkultur im Garten wieder gegeben. Das Strunk ist ca. 1,5 Meter hoch und ich habe 200 Impfdübel Austernseitlingbrut hineingeklopft um ja sicher zu gehen das er gelingt.
Ein gutes Jahr lang passierte nichts, bis in einem feuchten Herbst plötzlich die große Überraschung quasi über Nacht dran hing.


Einige Pilze an der Vorderseite haben mich Aufmerksam gemacht auf Unmengen an der, Sonnen und Windgeschützten Rückseite. Seither versorgt mich der Ahorn jeden Winter mit mehreren Erntewellen Austernseitlinge. Das bereits seit drei Jahren. Laut Auskunft des Pilzzüchters von dem ich die Brutdübel gekauft habe, sollte ein Stamm dieser Größe etwa 10 Jahre lang Ernten bringen.
Frisch geschnittene und noch verwurzelte Baumstrünke sind weniger empfindlich als Holzstücke die mit Pilzbrut beimpft werden weil sie noch Saft von unten bekommen und damit nicht so leicht austrocknen.
Ganz ohne betütteln geht es aber auch hier nicht. Die ersten Monate habe ich einen alten Fleckerlteppich drüber gelegt um den Stamm vor der Sonne zu schützen. Bei Regen hielt der Teppich die Feuchtigkeit länger, in Trockenphasen habe ich mit der Gießkanne regelmäßig nachgeholfen.


Heuer ging es an ein weiteres Projekt: Braunkappen
Ein vorhandenes Beet mit einem jungen Pfirsichbaum in der Mitte für den Schatten, und rundum einigen Heidelbeersträuchern sollte ergänzt werden.
Zuerst habe ich die obere Schicht Erde abgetragen und zur Seite gelegt. Die Braunkappenbrut wächst nicht im Kompost wie Champignons sondern auf Holzspänen. Für zwei Quadratmeter habe ich zwei Packungen Brutsubstrat bestellt. Als Pilzfutter habe ich einen ganzen Karton Holzbriketts (ohne Zusatzstoffe aus Hartholz gepresst) in Wasser eingeweicht und zerbröselt.

Das gab eine, fast 10cm hohe Schicht auf dem Beet in die ich das Brutsubstrat eingearbeitet habe. Abschluss noch eine Schicht nasse Holzspäne, gute Komposterde und dann die ursprünglich entnommene Erde wieder drauf.
Nachdem sich die Amseln sehr für die schöne, lockere Erde interessiert haben und große Löcher hineingescharrt, habe ich die Oberfläche noch mit Ästchen und Zweigen abgedeckt und ein wenig Heu und Rindenmulch drauf geworfen.
Das Beet liegt sehr günstig feucht weil direkt dahinter die Regentonnen stehen und wenn die übergehen läuft alles in Richtung des Waldbeetes.

Damit ist es aber auch sehr Schneckenfreundlich und, ich gestehe, es sind auch öfter mal ein paar Portionen Schneckenkorn drauf gelandet um sicherzugehen das nicht alle Pilze verschwinden bevor ich sie noch zu Gesicht bekomme.

In den letzten Jahren habe ich zu Jahresbeginn immer eine 20 Kg Sack braune Champignons gekauft um auch im Frühling schon etwas frisches ernten zu können. Letztes Jahr habe ich das „verbrauchte“ Substrat dazu verwendet um Zimmerpflanzen umzutopfen und zu meiner Überraschung kamen aus zwei der Blumentöpfe plötzlich Schwammerl. Auch im Freiland kamen noch ein paar nach.
Daher mache ich heuer das Experiment die Champignons auch im Garten anzusiedeln.

Ich denke auch hier sollte ein Platz in Regentonnennähe unter einem Baum oder Strauch gute Chancen für das Experiment bieten.

Eine weitere Freilandkultur habe ich heuer ausgebracht. Wiesenparasol. Nachdem der Züchter geschrieben hat das die Kultur 2-3 Jahre benötigt um gut genug durchzuwachsen und Fruchtkörper zu bilden kann ich darüber noch nichts berichten.