Kurkuma selber ziehen

/ Exoten, Garteln

Ein interessantes Experiment ist es selber frischen Kurkuma zu ziehen. So, wie in dem Beitrag über den Ingwer bereits beschrieben lässt sich auch Kurkuma leicht selber vermehren.
Keinesfalls sollten fertige Pflanzen aus Baumärkten oder dem Blumenhandel genommen werden – auch wenn Kurkuma draufsteht. Es gibt dutzende Kurkuma Sorten, bei den Pflanzen im Blumenhandel handelt es sich fast immer um Dekosorten die hübsch blühen, aber nicht essbar sind!
Als Brutknollen eignen sich frische Knollen aus dem Supermarkt (wenn geht Bio-Qualität).
Man kauft sie Dezember / Jänner. Die Knollen sollen glatt sein und saftig wirken. eingetrocknete Knollen treiben meist nicht mehr sehr gut. Oft sieht man um die Jahreszeit sogar schon helle Knospen an den Enden. Solche Knollen sind ideal als Brutknollen.

Die Knollen werden in eine flache, große Schale gelegt und leicht mit Erde bedeckt. Die Erde sollte ständig feucht gehalten werden aber nicht zu nass sein. Auch ist wichtig sie lose abzudecken (Plastikfolie mit Luftlöchern drin) damit die Luftfeuchtigkeit hoch ist darunter. Als Platz ist ein sehr warmer Platz erwünscht. Der muss, solange noch keine Triebe vorhanden sind nicht hell ein. Nach 1-2 Monaten werden die ersten Triebe aus der Erde kommen. Danach ist das Abdecken nicht mehr nötig. Dafür möchten sie jetzt an einen helleren Standort.

Ab Mitte Mai kann die Schale an einen geschützten Platz ins Freie. Wenn man die Pflanzen langsam an die Sonne gewöhnt können sie auch in der prallen Sonne stehen. Sie müssen dabei nur mit ausreichend Wasser versorgt werden da sie es gerne nass mögen.
Der Durchmesser der Schale sollte nicht zu knapp bemessen sein, da die Pflanzen gut einen Meter hoch werden können, an Pflanztiefe genügen aber 30cm. Es sollte auch für Windschutz gesorgt sein damit die Halme nicht kippen und knicken.

Im Herbst holt man die Schale vor den ersten Nachtfrösten ins Haus. Wenn die Pflanzen noch nicht eingezogen haben sollten sie einen warmen Platz erhalten und nur noch sparsam gegossen werden. Sobald das Kraut abstirbt sind die Knollen erntereif.
Tja, theoretisch. Das Bild oben zeigt die Knöllchen der Pflanzen die im Garten unter dem Apfelbaum im Halbschatten gewachsen sind. Robuste, kompakte Pflanzen mit schönen Speicherwurzeln und vielen kleinen Ansätzen für Knollen, aber eben klein. Zum Testen wo die Pflanzen am Besten gedeihen habe ich eine Partie im Garten halbschattig gezogen, eine Partie im Raum an einem Ostfenster mit viel Wasser und einen Topf in der Prallen Südseite hinter der Fensterscheibe (die bekam weniger Wasser ab). Alle drei Kulturen hatten aber etwa gleich große (kleine) Knollen dran.
Die Wurzelstöcke werde ich im kommenden Jahr weiter kultivieren und schauen ob die Knöllchen von heuer im nächsten Jahr noch zulegen.

Man kann einen Teil ernten und den Rest in der Schale bei trockener Erde und kühl gestellt, belassen bis man Anfang Jänner wieder beginnt mit warm stellen und anfeuchten…

Wer keinen Garten oder Balkon hat kann die beiden Pflanzen auch in der Wohnung ziehen. Sobald die Pflänzchen treiben fühlen sie sich auch auf einem südseitigen Fensterbrett sehr wohl. Sie haben nur die Eigenschaft, bei einem ausreichend großen Pflanzgefäß, das Fenster zuzuwuchern – das machen sie aber höchst Dekorativ 😉